Hilfe, meine Katze pinkelt in die Wohnung!
(openPR) - Nahezu 10% der Katzen haben eine für den Besitzer äußerst unangenehme
Angewohnheit: Sie urinieren an bestimmte Stellen im eigenen Haushalt - nicht nur
ab und an sondern regelmäßig. Langfristig fährt das zu extremer
Geruchsbelästigung, selbst wenn die Lache jedes Mal gründlich entfernt wird. Um
das Übel in den Griff zu bekommen, muss Ursachenforschung betrieben werden. Im
einfachsten Fall handelt es sich um einen unkastrierten Kater, der sein Revier
abgrenzen möchte. Nach Entfernung der Keimdrüsen unterlässt er in 95% der Fälle
das Markieren. Doch so einfach kann man das Problem nur selten meistern.
Frau Dr. Tina Kugler, Tierärztin beim Deutschen Tierhilfswerk e.V., rät
in erster Instanz grundsätzlich abzuklären, ob das Tier ein organisches oder ein
psychisches Problem hat. Durch die Körperhaltung beim Harnabsatz, könne beides
voneinander abgegrenzt werden. Köperlich kranke Tiere gehen in die Hocke und versuchen häufig
und den Ort betreffend völlig wahllos zu pieseln. Markiert die
Katze, zeigt der Schwanz senkrecht in die Höhe undzittert. Der Urinstrahl wird
waagrecht nach hinten gespritzt. Bestimmte Stellen z.B. Betten werden bevorzugt.
Dann stimmt etwas mit der Seele des Vierbeiners nicht.
Alle körperlichen
Erkrankungen müssen vom Tierarzt behandelt werden. Bei Verhaltensstörungen ist
aber zusätzlich der Besitzer gefragt. Änderungen der Lebensumstände einer Katze,
wie neue Möblierung oder ein hinzugezogener Lebensgefährte von Frauchen können
zu Markierverhalten führen. Auch bei in Gruppen gehaltenen Katzen tritt dieses
Phänomen häufig auf. Am aussichtsreichsten ist, die alte Situation wieder
herzustellen. Wenn dies wie im Fall des eingezogenen Partners nicht möglich ist,
kann versucht werden, an den betroffen Stellen ein paar Brocken Trockenfutter
auszulegen. Somit speichert die Katze den Platz psychisch als Futterplatz ab.
Milde Bestrafung, wie in die Hände klatschen, zeitgleich zum Markierverhalten
kann helfen. Körperliche Züchtigung dagegen verschlimmert das Problem. Häufig
betroffene Stellen können mit einer Plastikplane abgedeckt werden, das hält die
Katze ab. Pheromonhaltige Sprays sollen das Tier positiv stimulieren und somit
„gut drauf zu bringen“. Laut der Tierärztin des Deutschen Tierhilfswerks können
- wenn alle verhaltenstherapeutischen Maßnahmen nicht greifen - Medikamente zum
Einsatz kommen. Hierbei handele es sich meist um für den Menschen entwickelte
Antidepressiva oder angstlösende Präparate. In Absprache mit dem Haustierarzt
könnten sie auch Katzen verabreicht werden. Zu diesen Psychopharmaka sollte aber
erst als Ultima Ratio gegriffen werden.
Quelle: openPR